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Baubranche als Schlusslicht der Digitalisierung

Bauunternehmer müssen mehr in die Digitalisierung ihrer Firmen investieren: Eine Studie der Telekom zeigt auf, dass das Baugewerbe im Branchenvergleich das Schlusslicht bildet. Dabei wird die Digitalisierung der Arbeitsabläufe im Bauwesen zukünftig ein echter Wettbewerbsvorteil sein. Denn mit den elektronischen Prozessen lassen sich Dienstleistungen deutlich schneller erbringen und sind dabei weniger fehleranfällig.

Gerade im Baugewerbe ist mobiles Arbeiten von besonderer Relevanz. Viele Dienstleistungen werden vor Ort beim Kunden erbracht – dort die Daten rund um ein Projekt abzurufen, vereinfacht die nötigen Arbeitsschritte. Für die Projektplanung ist das „Building Information Modeling“ (kurz BIM) dabei sehr hilfreich: Der digitale Prozess basiert auf einem 3D-Modell, dass Informationen und Werkzeuge für Planung, Entwurf, Konstruktion und Verwaltung von Gebäuden bereitstellt. Zieht man noch die Faktoren Kosten und Zeit hinzu, sind heute sogar 5D-Projekte möglich. Auf diese Weise können interne Prozesse, Arbeitsabläufe und Kostenstrukturen beschleunigt und optimiert werden. Einige wenige Spitzenreiter in der deutschen Baubranche nutzen diese Möglichkeit bereits, wobei allerdings viele Unternehmen noch gar nicht aktiv geworden sind.

Für den aktuellen „Digitalisierungsindex Mittelstand“ befragte die Telekom 1.000 mittelständische Unternehmen in Bezug auf ihren Umgang mit digitalen Medien und Arbeitsmitteln. Die Hälfte der befragten Unternehmen aus der Baubranche möchte mithilfe digitaler Planung ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken. Dazu setzt jedes fünfte Unternehmen derzeit eine übergreifende Digitalisierungsstrategie um. Das Hauptfeld der Baufirmen arbeitet momentan an der mobilen Kommunikation: Rund 40 Prozent der Befragten gaben an, auf der Baustelle auf Geschäftsanwendungen zugreifen zu wollen und dazu einzelne digitale Projekte zu verfolgen. Etwa 15 Prozent haben sich noch gar nicht mit dem Thema Digitalisierung auseinandergesetzt. Die Autoren der Studie sehen hier den Grund in der kleingliedrigen, handwerklich geprägten Struktur der Branche. Doch birgt dieses Desinteresse auch Gefahren: So warnt die Studie davor, dass die „digitalen Nachzügler“ den Anschluss verlieren und auf diese Weise Kunden und Geschäftspartner verlieren können.