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Wohnflächenkonsum steigt

Die Nachfrage nach mehr Wohnfläche steigt, obwohl Deutschlands Bevölkerung weiter schrumpft. Grund dafür ist der demografische Wandel: Mit zunehmendem Alter wächst auch der Bedarf an Wohnfläche – und der Durchschnittsdeutsche wird immer älter. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) legt nahe, dass dieser Trend anhalten wird. Dabei orientiere sich die Entwicklung an Faktoren wie den Mietpreisen, den Energiekosten oder dem verfügbaren Einkommen.

Das Durchschnittsalter in Deutschland steigt und mit ihm auch der Bedarf an Wohnfläche. Wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln berechnete, wohnte der Durchschnittsdeutsche im Jahr 2013 auf 46,2 Quadratmetern. In 15 Jahren werde der Bedarf wahrscheinlich bis auf 51,5 Quadratmeter ansteigen. Diese Entwicklung gehe vor allem auf die Wohnfläche älterer Bevölkerungsgruppen zurück: Demnach lebten über 80-jährige auf doppelt so vielen Quadratmetern wie unter 18-jährige. Besonders alleinstehende Senioren blieben nach dem Auszug oder Tod anderer Familienmitglieder häufig in großen Wohnungen oder sogar Häusern. Zugleich entstehe mit dem sogenannten Kohorteneffekt eine Gewöhnung an mehr Platz, die von Generation zu Generation zunehme.

Prognosen orientieren sich generell an mehreren Faktoren: Immobilienpreise, Mieten, Energiekosten sowie verfügbare Einkommen seien daher in einem Prognosemodell berücksichtigt worden. Ebenso fließe der Trend zum Einpersonenhaushalt und die Bevölkerungsentwicklung in die Berechnungen mit ein. So sagen die Forscher einen Zuwachs des Wohnflächenkonsums um 0,6 Prozent jährlich voraus. Dieses Mehr an Wohnfläche werde so manchen ländlichen Wohnungsmarkt stabilisieren. Zugleich bestehe durch den demografischen Wandel in anderen Gebieten weiterhin ein Risiko an Leerständen. Somit müsse auch in den kommenden Jahren weiter in den Wohnungsbestand investiert werden.