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Wie eine zweite Haut

Außenputz und Mauerziegel bieten alles, was eine funktionierende massive Wand braucht: Nicht ohne Grund hat sich das verputzte einschalige Ziegelmauerwerk als beliebte Außenwandkonstruktion bewährt. Stärken dieses Zusammenspiels ergeben sich durch die hohe Verarbeitungssicherheit beim Auftragen des Putzes sowie die witterungsbeständige, langlebige Gebäudehülle. Da sich monolithische Mauerziegel der Unipor-Gruppe und mineralische Putze beide als wohngesund und nachhaltig ausweisen, bilden sie eine ideale Baustoff-Kombination. Welche Regeln beim Planen und Verputzen von Ziegelwänden genau zu beachten sind, fasst ein neues Putzmerkblatt zusammen, das verbändeübergreifend erarbeitet wurde. 

Die wichtigste Funktion des Außenputzes ist der Witterungsschutz. Um diese Aufgabe zuverlässig und langanhaltend erfüllen zu können, gilt es bereits bei der Bauplanung auf mehrere Aspekte zu achten. Die erste Grundlage für einen optimalen Außenputz auf Ziegelmauerwerk ist eine planebene Außenwand. Knirsch verlegte Unipor-Planziegel bieten hierbei die beste Voraussetzung für einen gleichmäßigen Putzuntergrund. Außerdem muss der verwendete Putz zu den jeweiligen Baustoff-Eigenschaften der Wand passen. Auch ohne zusätzliche Außendämmung ermöglichen Mauerziegel der Unipor-Gruppe die Errichtung einschaliger Ziegelwände mit einer Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,07 und 0,12 W/(mK). Für diese hochwärmedämmenden Wände – mit oder ohne Dämmstoff-Füllung der Ziegel – eignen sich insbesondere Leichtputze des Typen II. Die genaue Verwendung der unterschiedlichen Putzarten in Abhängigkeit zum jeweiligen Untergrund beschreibt das neue Merkblatt „Leitlinien für das Verputzen von Mauerwerk und Beton“, das insgesamt 15 Verbände und Institutionen aus dem Baustoffsektor gemeinsam erarbeitet haben. Herausgeber sind dabei der Industrieverband WerkMörtel, der Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB sowie der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz. „Weich auf hart“ lautet die Grundregel. „Druckfestigkeit und Steifigkeit des Putzuntergrundes müssen größer sein als die des verwendeten Putzes“, erklärt Unipor-Geschäftsführer Dr.-Ing. Thomas Fehlhaber. „Mit dem falschen Putzsystem hingegen kann der Putz seine bauphysikalischen Funktionen für die Fassade nicht vollständig erfüllen.“

Ideale Baustoffpartner

Ebenso wie die energieeffizienten Mauerziegel der Unipor-Gruppe bestehen auch mineralische Putze aus natürlichen Rohstoffen. Beide werden nach der Baustoffklasse A1 als „nicht brennbar“ eingestuft, sind lösemittelfrei und bilden daher ideale Baustoffpartner. Da bei monolithischem Ziegelmauerwerk durch seinen hohen Wärmeschutz keine zusätzliche Dämmung der Außenwand (WDVS) nötig ist, unterscheiden sich die Anforderungen an die jeweiligen Putzsysteme. Leichtputzsysteme bestehen in der Regel aus einem Unter- und einem Oberputz. Die im Putz befindlichen Bindemittel sorgen mit den großporigen Mauerziegeln für ein diffusionsoffenes Gefüge, das einen stetigen Feuchteausgleich in Fassade und Mauerwerk garantiert. Bei extremer Belastung des Putzsystems sowie bei feinkörnigen Oberputzen – also im Sonderfall – empfehlen Experten meist eine zusätzliche Armierungsschicht. Diese vermindert mögliche Spannungen zwischen Unter- und Oberputz und beugt so einer möglichen Rissbildung vor. Insgesamt muss Außenputz nach DIN V 18550 eine Mindestdicke von zwei Zentimetern haben. „Damit Putz und Ziegelwand dauerhaft gemeinsam wirken können, ist eine trockene, formstabile Mauerwerkssubstanz mit homogener Oberfläche wichtig, erklärt Thomas Fehlhaber. „Bauherren sollten daher Feuchtigkeit und Mischmauerwerk vermeiden.“ Optimal sind durchgehend im Überbindemaß knirsch gestoßene Mauerziegel mit mörtelfreien Stoßfugen. Breitere Stoßfugen als fünf Millimeter müssen mit Mörtel gefüllt werden. Zusätzlich bieten die Unipor-Mitgliedswerke zahlreiche Sonderprodukte wie Ziegel-Rollladenkästen, Deckenrandschalen und Ziegelstürze an, die ein einheitliches Mauerwerk ermöglichen. Das Putzmerkblatt informiert außerdem über die optimalen Bedingungen bei der Ausführung der Putzarbeiten: Bestimmte Luft- und Bauteiltemperaturen, Trocknungszeiten bei oberflächiger Feuchtigkeit und Auftragungstechniken sind ebenso Teil der Richtlinien wie die empfohlenen Wartezeiten zwischen den einzelnen Verputzungsvorgängen.